Laufveranstaltung, Radrennen

Auf die Gurke – fertig los!

23 Apr , 2017   Gallery

Das war das Motto für unser Spreewald-Wochenende 22.04.-23.04.2017. Im Rahmen des Spreewald-Marathons gibt es eine Vielzahl sportlicher Angebote: Laufen, Radfahren, Paddeln und auch Skaten. Das Teamclaus hat sich in diesem Jahr gegen das Paddeln, aber für das Laufen und Radfahren entschieden. Die Temperaturen waren für die Jahreszeit ziemlich niedrig, so dass auf eine Abkühlung auf dem Wasser verzichtet wurde. Am Freitagabend bereiteten  wir uns gewissenhaft im Restaurant „Leineweber“ in Burg/Spreewald auf die RTF (RadTourFahrt) mit Spargel und Zunge und Eibauer Schwarzbier (in Maßen!) vor. Professionelle Amateure im Team wichen auf (eventuell) viel gesündere Fisch- und Salat -Bestandteile aus. Jeder wollte eine ordentliche Basis für die 110km bzw. 150km des folgenden Tages legen. Die Hauptfrage: „Was ziehe ich morgen an?“, stellte große Teile der Abendunterhaltung dar. Wir mussten uns vorbereiten auf Kälte, Regen und Graupelschauer oder doch Sonne und normale Temperaturen? Letztlich war die getroffene Entscheidung richtig, sich warm „zwiebelartig“ anzuziehen. Rainer hatte sich für zwei lange Hosen und vier langärmlige Oberteile entschieden – und : er hat nicht geschwitzt, denn kurze Regen- und Graupelschauer in regelmäßigen Abständen sorgten für den ständigen Temperaturausgleich.

Wie  Rainer den Renntag  erlebt hat, folgt nun:

Großartig Lampenfieber vor dem Start konnte nicht aufkommen, da ich erst eine Minute vor dem Startzeitpunkt im Startgelände in Burg eintraf. Der Start war auf 7:30 Uhr vorverlegt worden, das Frühstück in der Pension aber erst ab 6:30 Uhr möglich und da ich auch noch ca. 6km zum Start rollen musste, war es knapp geworden. Das Wetter kühl und trocken, die Stimmung super, so ging das Feld ab. Schon nach wenigen Metern hatte sich das Feld „eingerappelt“. Aufmerksamkeit war gefragt, weil doch in der Startphase viel Unruhe im Feld ist. Nun galt es, die richtige Geschwindigkeit zu finden, nicht zu schnell angehen, aber auch nicht den Anschluss verlieren. Hier half der Fahrradcomputer ziemlich sicher: nicht über 30km/h fahren, denn 150km sind ganz schön viel. Bereits nach einer Stunde  sah ich einen Sportfreund, der mit versteinerter Miene seinen Schlauch wechselte. Das veranlasste mich zu einem Stoßgebet: „Bitte halte durch, meine „Rose“ (meine Fahrradmarke). Sie hat. Auch das Wetter hielt mehrere Stunden durch. Dann begann es zu regnen, hörte wieder auf, fing wieder an und ging in Graupelschauer über und hörte wieder auf. Die Sonne kam – wunderbar, mit ihr aber kam auch der Gegenwind (oder haben Radfahrer immer Gegenwind?). So erlebte ich den km 90. Ich horchte in mich hinein und dachte , 100km währen heute auch genug. Also, Tempo etwas rausnehmen und das Mantra  für alle Fälle flüstern: freu dich, du hast noch schöne 60km vor dir, du willst es doch!  Etwas mehr Zeit nehmen an der nächsten Verpflegungsstelle, half mir wieder „auf die Beine“ und es rutschte vorwärts. Dieser Seelenzustand hielt bis zu dem Zeitpunkt, an dem mein Computer 150km anzeigte, aber das Ziel nicht zu sehen war!  Jetzt wechselte ich auf „Capuccino-Tempo“ und sehnte das Ziel herbei, was schließlich nach 155km und 6:30 Stunden der Fall war. Ich klickte rechtzeitig aus, um nicht das Schicksal eines Teilnehmers kurz vor mir zu erleiden,  der im Ziel umkippte, weil die Kraft zum Ausklicken fehlte. Ziemlich down, aber happy , gönnte ich mir im Ziel einen Becher Kaffee und ein Stück Torte. Selten habe ich dies mit soviel Appetit getan. Nach 20 Minuten genüsslicher Pause, rollte ich nach Hause, natürlich mit dem Rad!

Wie Anne, Nora und Peggy den Renntag erlebten, folgt nun:

Wetterfrage, Kleiderfrage, Zeitnot am Morgen – alles gleich, nur der Startort für die 110km war in Lübben, ca. 40 Auto-Minuten entfernt. D.h., auch die Räder mussten zum Start gebracht, ein Parkplatz gefunden werden. Alles klappte wie am Schnürchen, auch weil  Steffen und Bodo („Sympathisanten des Teamclaus“ ) mit antraten und moralische Hilfe darstellten und auch Frank aus dem Team diesmal für organisatorische Aufgaben zur Verfügung stand. Bodo und Anne hatten gut trainiert und waren zuversichtlich, auch wenn 110km vor ihnen lagen. Peggy und Nora hatten zwar trainiert, aber eher sporadisch, Steffen saß beinahe das erste Mal auf dem Rad!  Also recht unterschiedliche Voraussetzungen für das Unternehmen „Gurke fassen“.  Und so unterschiedlich verlief dann auch die Tour. Alle fünf warfen alle Kraft in die Waagschale und kamen gemeinsam ins Ziel. Jeder hatte sich aber unterschiedlich stark quälen müssen. Zitate, dir mir nach dem Rennen bekannt wurden, waren deshalb auch ziemlich unterschiedlich: „war ein schönes Rennen, nächstes  Jahr wieder“ oder: „hätte mich unterwegs jemand gefragt, hätte ich ihm sofort mein Rad verkauft“ . Auch an den Gesichtern konnte man die Strapazen ablesen, zwischen blass und rot alle Farb-Nuancen . Einen Geistesblitz der Extraklasse hatte Nora, die ein Pannenspray mit im Gepäck hatte, für den Fall der Fälle- und der Fall trat tatsächlich ein!  Plattfuß an Noras Rad! Schlauchwechsel?!? Nein!  Das Spray wird über das Ventil in den Schlauch gefüllt. Ein Schaum füllt den Schlauch und dichtet die undichte Stelle ab – und fertig. Klingt einfach, war aber nach ca. 70km doch sehr aufregend. Danke an die Männer Bodo und Steffen, die eben in Technikfragen  kühlen Kopf bewahrten. Echt Teamwork!  Was folgte, war der Erdbeer-Eisbecher im polnischen Kaffee, dem schon traditionellen Treffpunkt in Lübben nach dem Rennen. Hier gelingt jedem Teilnehmer, den Schalter umzulegen. So schlimm war es eigentlich nicht, anstrengend schon. Das Lächeln war in alle Gesichter zurück gekehrt.

Die Radrennen überstrahlten das ganze Wochenende, so dass der 10km Lauf am Sonntag nur noch Zugabe sein konnte. Doch der nächste Höhepunkt sollte noch kommen:

Anne, Nora, Peggy, Anni, Eike, Frank und Rainer  hatten sich für die 10km eingeschrieben. Wir gehen zum Start, eingemummelt in diverse warme Sachen, doch wo ist Frank? Plötzlich steht ein grünes Männchen neben uns , ein Alien im grünen Einteiler! Darunter steckt unser Frank. Wir können uns vor Lachen kaum halten. Ein Wahnsinns Kostüm. Die Fotoapparate klicken. Selbst fremde Personen bitten darum , ein Foto schießen zu dürfen. Den gesamten Lauf über ist er der Star. Viele Teilnehmer ergattern ein Selfie mit unserem Frosch. Doch Sport wurde auch getrieben. Diesmal waren es Anni und Eike, die es krachen ließen und mit ihren Zeiten sehr zufrieden waren. Für die „Radfahrer“ waren die 10km eher ein Locker-Läufchen“ ohne Zeitziele, für Frank sowieso mehr ein „Kultur-Highlight“.

Eine tolle Mischung, ein super Erlebnis. Und das Wetter? Ja, Wetter war auch, aber nur im Hintergrund.

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