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Heavy 24 : einer für alle, alle für einen

20 Jun , 2016  

Heavy 24 Chemnitz 2016

24h Mountainbike Race

Das „Heavy“ am Stausee Oberrabenstein in Chemnitz – zum 10. mal findet das Radsportevent der Extraklasse 2016 statt. Die Geländebiker der Oberklasse werden unwiderstehlich angelockt. Durch das um den Stausee liegende, bergige Gelände führt eine 9,2 km lange Runde, die immer und immer wieder zu durchfahren ist – 24 Stunden lang! Deshalb teilen sich viele Freaks die Zeit, indem sie zweier, vierer und achter Teams bilden, die sich um den Sieg streiten. Die Königsdisziplin ist aber das Einzel. Die Harten der Harten nehmen sich die Herausforderung allein vor. Für viele unvorstellbar, ist es für Robin vom Teamclaus der Reiz des Unmöglichen, was wahr gemacht werden soll. Die anderen 7 des Teams wollen alle dabei sein, aber nicht als Fahrer, sondern als Helfer für Robin. Sie haben dafür schlagkräftige Gründe. Wir Helfer verteilen uns auf unsere Positionen im Org-Team, im Versorgungszelt und an der Strecke als „Pusher“. IMG_2031

Mittags 12 Uhr startet die Hatz. Die Stimmung ist gut, das Wetter auch. Robin dreht regelmäßig seine ersten Runden. Die Muskulatur, die Technik, die Verdauung funktionieren wie Schweizer Uhrwerke. 13422382_1139416822767420_4677026274449214793_o

Die letzten Teammitglieder verlassen gegen 22 Uhr den Parcours, um sich „auszuruhen“, unserer Robin muss dies auf seinem Rad tun. Die erste schwere Herausforderung kommt mit der Nacht. Neben den Schlammpassagen, den glatten Wurzeln, steinigen Abschnitten, schwierigen Abfahrten kommt die Dunkelheit dazu, die die allerletzte Konzentration verlangt. Stürze kommen ab und an vor. Das Kunstlicht der Radscheinwerfer muss 6 Stunden lang das Tageslicht ersetzen. Auch ein kurzer Regen, der die Fahrer durchnässt hat, hinterließ seine Spuren. Welche Freude für die Fahrer, als der erste Lichtstrahl des neuen Tages die Wege wieder Stück für Stück sichtbar macht. Doch der Körper meldet sich mit Horrormeldungen. Meine Beine, mein Rücken, mein Hintern, mein Magen, nichts ist mehr so wie vor 18 Stunden. Jeder Teilnehmer fühlt etwas davon. Die Psychologen unter den Helfern sind nun gefragt. Wir Helfer sind ab 5 Uhr wieder an der Strecke und versuchen Robin bei Laune zu halten. Er muss sich umziehen, da alle Sachen nass sind, stärkt sich mit „leckeren“ kalten Nudeln, verbraucht gehörige Mengen Vaseline an den Sitzorganen des Körpers und setzt sein Rennen fort. IMG_2011

Wir jubeln so laut, wie wir können. Es freut ihn und er bedankt sich mit einem Lächeln. Wieder hat er zwei Runden zurückgelegt. Insgesamt hat er jetzt ca 263 (!) Gelände – Kilometer in den Beinen. Wir stehen kurz vor der Zieldurchfahrt und wollen jubeln, als er zu uns heran fährt und sagt, dass er nur noch diese Runde beendet und das Rennen beendet. Wir hatten nicht geahnt, dass die Sitzbeschwerden, von denen er gesprochen hatte, so stark waren, dass er sie nicht länger ignorieren konnte. So waren für diesmal die 263 km der Endstand, der ins Protokoll eingeht. Er war schon große Teile der letzten Runde im Stehen gefahren, das war natürlich nicht weitere knappe 5 Stunden möglich. Robin wollte gern mehr erreichen und wahr nach dem Ausstieg aus dem Rennen gegen 7 Uhr schon ein wenig traurig, weil ja die Beine noch gut in Schuss waren. Doch nach einem „Erholungsbierchen“ kam die Psyche schon fast wieder ins Gleichgewicht. Im Moment ruht er sich aus, im Liegen oder Stehen, nicht im Sitzen.

Wir Teamclaus- Mitglieder sind stolz auf Robin und auf seine Leistung. Er ist eben der Kämpfer unter uns. Das Rennen hat wahr gemacht, was es versprach: nur für die Harten der Harten und nichts für Schwachmaten zu sein.

 

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