Highlight, Laufveranstaltung, Radrennen
Und dieses eine Mal sollte ein aufregendes, verlängertes Wochenende voller sportlicher Highlights werden. Die Vorfreude war groß, als ich mich in den Flieger Richtung Süden setzte, den Regen hinter mir lassend. Radfahren und Laufen standen die nächsten Tage auf der Agenda. In Palma gelandet, war ich von dem herrlichen Wetter beeindruckt, was mich empfing. Ich hätte nicht für möglich gehalten, dass ich Anfang Oktober noch in T-Shirt und kurzen Hosen rumlaufen könnte ohne jämmerlich zu erfrieren.
Meine Sporttruppe und ich nutzen gleich den Anreise-Freitag, um Tuchfühlung mit Land und Klima aufzunehmen und unsere tollen Leihräder für die anstehende Radtour zu präparieren. Ich hatte die Ehre, ein tolles Orbea Carbon Rad ausführen zu dürfen.
Wir montierten unsere Pedale und drehten ein kurze Testrunde um den Block. Dann ließen wir den Tag beim Abendessen ausklingen und besprachen gemeinsam mit unserem Promicoach Marcel Wüst unsere Taktik für die anstehende Ausfahrt am Samstag. Der „Puig de Randa“ sollte unser Tagesziel werden. Der 542 Meter hohe Berg im Süden der Baleareninsel ist mit seiner markanten Form weithin sichtbar und wirkt von weitem wie ein Tafelberg. Aber wir wollten nicht einfach nur den „Heilige Berg“ Mallorcas hochstrampeln, nein, wir wollten unseren Schweinehund besiegen und die Bergetappe gewinnen.
Dann war es Samstagmorgen soweit, nach einer Anfahrt von ca. 30 km gemeinsam mit Marcel Wüst und Joey Kelly standen wir am Fuße des berühmt berüchtigten „Puig de Randa„. Im 30 Sekunden-Takt starteten wir einzeln nach oben, unser ausgelobtes Ziel: Unter den schnellsten 10 zu sein und damit eine Enspannungsmassage gewinnen. Die Mission war damit klar, die Massage musste her!
Ich landete auf Platz 9. Und freute mich riesig über meine Massage, die ich auch brauchten werden würde. Es war eine schweißtreibende Angelegenheit, die ich nur mit brennenden Oberschenkeln und meinem spanischen, unbekannten Begleiter meistern konnte, der aus dem Nichts auftauchte und mich die zweite Hälfte der Serpentinenstraße hinter sich herzog, um dann oben spurlos zu verschwinden. Sollte er nur eine Fata Morgana gewesen sein!? Hatte er Mitleid, weil ich zuvor kurz in den Graben gefahren bin?! Fragen über Fragen. Die Aussicht vom Gipfel aus war beeindruckend. Unendliche Weiten taten sich vor uns auf. Die Herausforderung gemeistert, die Sonne im Nacken, genossen wir unseren verdienten Mittagssnack, um dann gestärkt den Rückweg anzutreten und ordentlich auf die Tube zu drücken.
Runter geh es eben immer leichter und den Rest erledigte das Adrenalin. Wieder daheim angekommen, belohnten wir uns mit einem kühlen San Miguel vor dem Megapark. Wunderbar!
Knapp 65km am Vortag im Sattel reichten uns natürlich nicht. Einmal auf Mallorca, mussten wir natürlich einfach alles mitnehmen, was uns geboten wurde. Und wie es der Zufall wollte, fand natürlich genau an unserem Sportwochenende der Zafiro Palma Marathon statt. Also keine Zeit für Traurigkeit!
Der Großteil unserer Truppe entschied sich für ein (lockeres) 10km Ringel, während sich 3 Mann, unter anderem ich, sich dem Halbmarathon stellten.
Start und Ziel des Marathons, des Halbmarathons und der 10km war vor der beeindruckenden Kulisse des „Parc de la Mar“ vor der Kathedrale von Palma. Die Route verlief entlang der Strandpromenade „Paseo Marítimo“ bis zum Leuchtturm von Porto Pí und zurück. Dann ging es, vorerst am Ziel vorbei, noch eine größere Runde durch das Zentrum von Palma.
Punkt 9 Uhr fiel der Startschuss und wir trabten langsam aus unserem Block D Richtung Startlinie, welche wir schon ca. 2,5 Minuten später passierten. Die Garmin Zeitnahme wurde ausgelöst. Einen Schnitt von 6:24min hatte ich mir vorgenommen. Damit sollte ich bei einer soliden Zeit von 2:15 Stunden landen. Aber jeder kennt das Gefühl zu Beginn: Heute läuft es so leicht und locker wie noch nie, die Massen tragen dich voran: 5:58min. pro Kilometer sagte der Tacho. Die ersten Kilometer kein Problem für mich, hatte ich doch im Training das ein oder andere lange Läufchen absolviert. Doch die Hitze war nicht zu unterschätzen, 30 Grad und kein Wölkchen weit und breit. Der Schweiß lief nur so an mir herunter, auch in die Augen. 😀 Ich war froh, dass ich eine kleine Wasserflasche dabei hatte, die mir die „Durststrecken“ (wie treffend) zwischen den Verpflegungsstationen verkürzte. Und die reichte gerade so, länger hätten die Verpflegungspunkte wirklich nicht auseinander sein dürfen.
Ab km 8 wurden dann auch die Beine schwer. Zum Glück hatte ich noch nicht mal die Hälfte geschafft. 😉 Doch die Strecke wechselte nach den ersten 10 Kilometern von der geradlinigen Strandpromenade hinein in die kurvenreiche Innenstadt von Palma. Dort gab es etwas mehr zu sehen und der Abwechslungsfaktor wurde weiter durch die Steigungen die sich nun in die Strecke einschlichen erhöht. Durch enge Gassen hindurch, vorbei an Eisläden, der Kathedrale und angetrieben vom Gänsehaut erzeugendem Klatschen und Anfeuern der Zuschauer und der Musiker am Straßenrand lief ich dem Ziel entgegen. Mit einer Endzeit von 2:22h überquerte ich die Ziellinie und nahm super happy meine Medaille entgegen.
Ein gelungener Abschluss unseres Super-Sport-Erlebnis-Wochenendes!! Danke an alle, die dieses Wochenende zu etwas ganz Besonderem gemacht haben!
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