Das Gruppenbild ist Spitze, ein Hingucker mit den tollen Gaff Gaff Klamotten, Leistung muss erst später gebracht werden.
Wir sind schon früh angereist, denn Nora und Eike starten schon 11 Uhr zum Olympischen Triathlon. Wir anderen 14 Uhr 30 zum Fitness Triathlon bzw. zum Staffel Fitness Triathlon (Rofi und Frank).
Gefühlt ist der Fitness Triathlon für mich schon ziemlich lang ( 550 m schwimmen, 21 km Rad fahren und 5 km laufen). Es ist kochend heiß und die Nervosität steigt. Mit oder ohne Neo schwimmen ist die wichtige Frage. Ein guter Schwimmer entscheidet sich wahrscheinlich dagegen, ich eher dafür, damit wenigstens ein bisschen Rücken an der Wasseroberfläche bleibt. Also rein in die Gummi-Hülle – ich komme mir vor wie in einem Wasserkocher. Der Sprecher, Andreas Clauß, verkündet: „Noch eine Minute bis zum Start.“ Ich stehe noch auf den Stufen, die zum Wasser führen! Panik will sich breit machen, schnell ins Wasser, Brille auf Dichtheit prüfen und los, um alles falsch zu machen, was man falsch machen kann. Es hagelt Tritte von allen Seiten, da ich in eine Gruppe von Brustschwimmern geraten war. Rainer ist weg (reell 5 m entfernt), wir wollten doch gemeinsam schwimmen, Mist. Ich kraule los, um festzustellen, die Richtung stimmt nicht, ich muss mich mehr links halten, also Kurskorrektur und sicherheitshalber auf Brust wechseln, um die Boje nicht zu verfehlen und auch noch nach hinten schauen, ob ich auch wirklich nicht die letzte bin. Ich weiß, durchgängig kraulen war ausgemacht, aber ich habe das nur von der letzen Boje bis ins Ziel geschafft. Rainer ist plötzlich auch wieder da.
Ich freue mich schon auf den Anschiss, denn ich habe das Schwimmen verkackt.
Auf dem Weg zum Wechselgarten entspanne ich mich. Es kann nur besser werden. Na toll, ich kriege den Neo nicht aus, ziehe die Socke verkehrt herum an, aber schnell, schnell, die Wechselzeiten sind wichtig fürs Gesamtergebnis. Es rollt. Mein Rad, das Stefan heißt, schnurrt und hilft mir, ein paar schnellere Schwimmer einzuholen. Der Mund wird trocken. Ich greife ganz vorsichtig zur Wasserflasche und trinke einen kleinen Schluck, das erste Mal in meiner kurzen Rennradkarriere! Der nächste Wechsel kommt näher. Auf dem letzten Kilometer Körner sparen für die Laufstrecke.
Der Wechsel gelingt mir gut und auf geht`s. Doch der Fahrtwind fehlt und ich spüre die erbarmungslos scheinende Sonne. Also langsam tippeln, es wird schon gehen. Ich sehe, die anderen Läufer um mich herum schwächeln auch, gehen im Schritt oder bleiben ganz stehen. Das motiviert mich, meinen inneren Schweinehund zum Schweigen zu bringen. Wieder mache ich ein paar Plätze gut. Der Gedanke, letzte zu werden, ist schon lange vergessen. Einmal bleibe auch ich stehen: bei einer Fan-Familie, die an der Laufstrecke wohnt und feiert. Traditionell bekomme ich an diesem „Stimmungsnest“ einen wunderbaren, kühlen, edlen Schluck Bier gereicht, danke ihr Lebensretter. Danke auch ihr Kleingärtner, die ihr eure Rasensprenger für uns Läufer zurecht gehängt habt.
Am berüchtigten, heißen Asphalt- Rückweg, parallel zur Fernheizungstrasse, erreiche ich Anni, wir freuen uns und kämpfen uns gemeinsam ins Ziel. Geschafft, glücklich und stolz über eine neue Bestzeit (trotz der Schwimm-Misere!) feiern wir mit vielen Freunden bis in die Sonntagabendstunden hinein.
Ein wunderschöner Tag. Ein Gruß und Dank auch an die Organisatoren: wir kommen 2017 wieder.
Eure Anne (Triathlon-Deckname: Felicitas )
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