Triathlon

Das Märchen vom „Goldenen Seepferdchen“

3 Aug , 2018  

Der Sonntag, der 22.07.2018, wird für unser teamclaus.de – Mitglied Anne wohl noch Monate lang nachwirken.
Warum? Es war ein Triathlon-Tag, kein „normaler“, sondern einer, an dem sie sich ihren ersten Olympischen Triathlon ( 1550m schwimmen, 43km Rad fahren und 10km laufen) vorgenommen hatte.

Tatort sollte der Kulkwitzer See am Rande Leipzigs sein.
Was bei einer Bierlaune zeitlich weit weg mit der Bemerkung „könnte ja auch mal einen Olympischen machen“ begann, rückte seitdem Tag um Tag näher.

Anne setzte seither an den Trainingstagen beinahe „olympische Energie“ frei unter dem Motto: „Ich trainiere erst mal, was raus kommt, werde ich sehen“.

Besonders ihre Angstdisziplin, das Schwimmen, wurde professionell angefasst, bzw. unterstützt. Der „Personal Coach“ Steffen „formte“ Anne und steigerte in wenigen Trainingsstunden ihre Schwimmleistungen auf ein neues Niveau. Ich, Rainer, traute meinen Augen nicht, als Anne einen Startsprung vom Beckenrand ausführte! Sie konnte plötzlich tauchen, die 3-er Atmung beim Kraulen ausführen und trotzdem noch Spaß haben. Das habe ich in 3 Jahren nicht erreicht. Für all das verlieh ich ihr das „Bronzene Seepferdchen“. Nichts geschenkt, die Bedingungen waren erfüllt.

Mir schwante, dass der lockere Vorsatz langsam in feste Bahnen kam. Natürlich musste auch das Rad fahren geübt werden. Leichtes Spiel für Anne war es, mich von einem Radtraining am Störmi zu überzeugen. Start am Störmi, hin zum Markkleeberger See, ein paar Runden dort und wieder zurück. Das Ok, kam von mir, du fährst 4 ich 5 Runden, dann fahren wir gemeinsam zurück zum Start. Diese Rechnung hatte ich aber ohne den Wirt gemacht. Sie ließ sich nicht einholen! (Ich war schnell, sie aber eben auch.) Rad fahren war also „im Soll“. Das Laufen, eigentlich unsere angestammte Disziplin, kam in diesen Tagen schon etwas kurz,

 

denn „wir wollten“ schwimmen gehen, nach Kulkwitz, wenn möglich. Das Sonnenwendschwimmen wurde in den Plan aufgenommen, als Generalprobe so zu sagen. Doch die ging schief, da Regen und Gewitter uns einen Start nicht sinnvoll erscheinen ließen. Doch „Facebook“ brachte die Rettung mit der Nachricht: Rofi interessiert sich für eine Sportveranstaltung – swim and run am Kulkwitzer See“.

Heute gelesen, morgen hin (nicht Rofi, sondern wir): 1200m schwimmen und 8km laufen, super, nur: „ganz schön weit schwimmen, quer durch den See, bis an das andere Ufer, Wellen auf dem Wasser“ (waren das die alten Bedenken?). Da die Wartezeit zum Start nur Stunden, nicht Tage betrug, hielt sich die Nervosität in Grenzen oder Anne hat sie nur geschickt verborgen. Die 1200m (600 hin, 600 zurück) wurden komplett gekrault, bei wirklich Wellen und Wind, also schwierigen Bedingungen. Das war mir das „Silberne Seepferdchen“ wert. Ich als „Beischwimmer“ war erleichtert, dass Anne die Strecke scheinbar mühelos, zumindest unbeirrbar zurück gelegt hatte. Dass das Laufen anschließend nicht mehr besonders gut ging, verschweigen wir. Nun konnte der große Tag, besagter Sonntag kommen.

Über 20 Fans, Triathleten und Grillfreunde waren angereist, das Spektakel zu erleben, Triathlon zu machen und zu feiern. Eine Stimme war relativ leise! Die bohrenden Fragen kamen zurück, schaffe ich das wirklich? Eine gerade Startnummer ist gut, aber eine grüne Bademütze? Neo ja oder nein? Minuten können lang sein.

 

Noch ein Bild am Schwimmstart mit grünen Mützen und Neos, dann waren die letzten 10 Sekunden herunter gezählt. Ab ging es. Nach Gemetzeln mit den Brustschwimmern hatte ich, Rainer, 10m Rückstand zu Anne, nach einem Schwapp Wasser in die Luftröhre 30m. „Hol ich auf“ war nicht. Anne vergrößerte den Schwimmvorsprung bis auf eine Minute, war nicht mein Tag, sondern ihrer. Als ich den Wechselgarten erreichte, war sie schon weg! Da musste ich mich aber sputen, da meine Wechselzeit auch nicht berauschend ausgefallen war. Das sie auch noch eher mit dem Rad da war, habe ich mir erspart, eine schöne Disziplin. In der ersten Laufrunde haben wir uns abgeklatscht, in der zweiten wieder vereint, so dass wir gemeinsam über den Zielstrich laufen konnten und zwar in der „irren“ Zeit von 3:29 Stunden. Das Märchen vom „Goldenen Seepferdchen“ hatte sich erfüllt.


Jeder, der einen Funken Freude am Triathlon verspürt, wird unsere Freude nachempfinden können für eine Minute, wir für Monate.

Für Anne von Rainer.

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